Verhandeln lernen ist nicht schwer, jedoch ein Verhandlungsexperte zu werden, kann sich als schwierig herausstellen. Die berühmte Trilogie Der Pate von Francis Ford Coppola, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Mario Puzo, ist zu einem der bedeutendsten Werke der jüngsten Filmgeschichte geworden. Die Geschichte der Familie Corleone, die viele Zuschauer zum wiederholten Mal gesehen haben, kann anhand der Darsteller und Argumentationen eine didaktische Funktion erfüllen (abgesehen von den kriminellen Aspekten). Wir haben diese zehn Tipps für Verhandlungen für Sie zusammengestellt:
1. Sammeln Sie Informationen
Vito Corleone bat seinen Sohn Michael, umfassende Recherchen über seine Rivalen anzustellen. Die heikelste und wichtigste Phase einer Verhandlung ist der Informationsaustausch bevor ein Vorschlag unterbreitet wird. Es gibt Kurse zum Thema Verhandlungen, die zeigen, wie die Fähigkeit, den anderen zu verstehen, verbessert werden kann und erklären, welches die Schlüssel sind, um einen Vorschlag auf wirkungsvolle Weise zu unterbreiten. Zu Beginn einer Verhandlung ist es am besten, Fragen zu stellen, um so viel Information wie möglich über unseren Gesprächspartner in Erfahrung zu bringen. Auf diese Weise kennen wir seine Stärken und Schwächen, und können dieses Wissen später bei den Verhandlungen nutzen.
2. Seien Sie selbstsicher und souverän
Um seine Interessen hundertprozentig durchsetzen zu können, muss Don Vito Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zeigen. Marlon Brando in einer der Hauptrollen schreckt nicht davor zurück, zu sagen was er denkt und er sagt es ohne Rücksicht darauf, ob es der anderen Partei gefällt, gleichzeitig aber ohne beleidigend zu werden (er bleibt empathisch, setzt sich durch). Neben einem entschlossenen und entschiedenen Auftreten ist es erforderlich, ein konsequentes und kohärentes Verhalten an den Tag zu legen, das Selbstsicherheit widerspiegelt.
3. Seien Sie geduldig
Eine schnelle Einigung zu erreichen ist nicht leicht. Die Hauptfigur in Der Pate setzte sich, schwieg lange Zeit und hörte sich das Angebot der Gegenpartei an, bevor er diesbezüglich eine Entscheidung traf. Es geht nicht darum, eine arrogante Haltung wie die von Corleone anzunehmen, sondern während des gesamten Verhandlungsprozesses Geduld zu zeigen.
4. Lassen Sie sich beraten
Der Gegenpartei während des Informationsaustausches zuzuhören ist, wie bereits zuvor erwähnt, entscheidend, um die Interessen der anderen in Erfahrung zu bringen und unser Angebot entsprechend anpassen zu können. Ein Verhandlungsführer sollte sich jedoch, wie Vito Corleone, von jemandem vertrauenswürdigen beraten lassen, so als ob er ein Mentor wäre, der ihm Tipps und andere Sichtweisen bietet. So hat Corleone in Der Pate Tom Hagen als seinen erfahrenen Berater.
5. Verlieren Sie weder Ihre Interessen noch Ihre „Vision“ aus den Augen
Corleone wird in Versuchung geführt in die Welt des Drogenhandels einzusteigen, aber die Hauptfigur des Films Der Pate weigert sich kategorisch, da er in Wirklichkeit beabsichtigt, seine Geschäfte auf legale Weise durchführen zu können und sogar Senator zu werden. Das Geschäft der Familie Corleone ist die Prostitution und das Glücksspiel, die als harmlosere Laster angesehen werden, das Drogengeschäft jedoch würde dieses Vorhaben der Legalität zunichte machen, daher widersetzt er sich ihm. In diesem Fall gibt Don Vito seinen Zielen gegenüber den möglichen finanziellen Gewinnen den Vorrang. Um ein guter Verhandlungsführer zu sein ist es unentbehrlich, von Anfang bis Ende Ihren Interessen treu zu bleiben und die „Vision“ Ihres Unternehmens, egal welche es ist, zu verteidigen.
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6. Lassen Sie Emotionen beiseite
Als Menschen sind wir täglich Gefühlsschwankungen ausgesetzt. Manche können sie mehr oder weniger gut kontrollieren, aber wenn wir uns an den Verhandlungstisch setzen und Entscheidungen treffen müssen, sollten wir versuchen, dass uns unsere Gefühle nicht beeinflussen. Michael Corleone sagte: „Es ist nichts Persönliches, es geht nur ums Geschäft“. Mit anderen Worten, vermeiden Sie Entscheidungen in Situationen zu treffen, in denen Sie sich verletzbar fühlen.
7. Bauen Sie Beziehungen auf
Wenn etwas einen guten Verhandlungsführer charakterisiert, ist es seine Vision, mittel- und langfristige Beziehungen aufzubauen. Die Darsteller in dem Film der Pate bitten ständig um Gefallen, entwickeln Freundschaften, stellen loyale Beziehungen her. Der Film von Coppola zeigt uns, wie wichtig es ist, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, um eine auf langfristige Zusammenarbeit ausgerichtete Einstellung zu fördern.
8. Seien Sie flexibel
Eines der berühmten Zitate aus Der Pate lautet: „Wenn einer meiner Freunde sich Feinde schafft, werden sie auch zu meinen Feinden“. In der Wirtschaft und in Verhandlungen sollten die Wege der Zusammenarbeit aufrecht erhalten werden, denn wer an einem Tag ein Wettbewerber ist, kann an einem anderen Tag ein Partner bzw. jemand sein, der uns hilft unsere Interessen zu befriedigen. Die Lektion, die wir aus dieser Idee ziehen, ist die Flexibilität, d.h. flexibel zu bleiben und sich nicht die Türen zu verschließen.
9. Machen Sie Angebote, die nicht abgelehnt werden können
Abgesehen von den kriminellen Aspekten der Filme, haben wir sicher fast alle schon einmal Vito Corleone zitiert, wie er zu Johnny Fontane sagt: „Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann“. Wenn wir dies auf unsere Lektionen über Verhandlungsführung übertragen, geht es darum zu lernen, einen geeigneten Vorschlag zu unterbreiten, der beide Seiten befriedigt, sodass das Angebot tatsächlich nicht abgelehnt werden kann. Das gegenseitige Vertrauen erzielt man leichter auf der Grundlage von Win-Win-Vereinbarungen, die die Beziehung zwischen den beiden Parteien im Hinblick auf zukünftige Verhandlungen stärken.
10. Passen Sie sich dem Umfeld an
Um Lösungen zu finden ist es wichtig, flexibel zu sein und sich an die Veränderungen während des Verhandlungsprozesses anpassen zu können. Im Gegensatz zu dem, was wir in den Filmen Der Pate sehen, kann man nicht immer die Bedingungen für den Ablauf einer Verhandlung bestimmen. Um erfolgreich zu sein, ist es daher unverzichtbar sich anzupassen.